Auch wenn es schon länger draußen ist, hier mal ein kurzes Review zum kompletten Album "The 2nd Law":
Das Album beginnt mit
Supremacy. Ein toller Anfang für das Album, beginnend als Prog-Rock Ballade, im Unterschied zu den alten Stücken aber mit einigem an Orchester im Hintergrund, da hat Muse wohl mit dem letzten Album gefallen dran gefunden. Das Stück hat echt was von einem Eröffnungsmarsch, liegt wohl an den Snare Drums im Hintergrund. Auch fällt das Bond Motiv der Streicher auf, dass hin und wieder gespielt wird. Wie gerade eben gegoogelt wurde das Stück tatsächlich neben Adeles Stück für den neuen Bond in Erwägung gezogen.
Gegen Ende steigert sich das Stück, vorallem in der letzten Minute gehts dann ziemlich ab. Da kommt Freude auf.
Es folgt
Madness. Ja, was ham wa denn da? o.O Madness ist ziemlich ruhig und minimalistisch. Mit Dubstep Einflüssen und irgendwie ist auch ein bisschen was queeniges mit dabei. Nach dem Supremacy-Opener hätte ich hier etwas mehr Power erwartet. Im letzten Drittel wird das Stück etwas voller und kräftiger, aber klingt irgendwie wie eine Abkühlung der von Supremacy aufgebauten Stimmung. Ein Experiment-Stück. Etwas gewöhnugnsbedürftig, aber an sich nicht übel. Allerdings ziemlich schlecht platziert auf dem Album.
Weiter mit
Panic Station. Achduje, na das ist ja mal... grenzwertig. Klingt wie ein ruhiger, aber trotzdem irgendwie knalliger 90s-Popsong. Erinnert an Mika, dazu noch etwas Brass. Gefällt mir nur in sehr kleinen Auszügen, also nee, ganz ehrlich nicht meins.
Prelude + Survival habe ich oben ja schon bewertet, mittlerweile konnte ich damit etwas mehr warm werden. Hat aber eindeutig einen Hymnen-Character, aber der Höhepunkt des Songs fehlt mir irgendwie, man erwartet irgendwie noch etwas mehr. Trotzdem braucht sich das Stück nicht zu verstecken, vorallem zu Panic Station eine deutliche Steigerung, immerhin sind tolle und lange Gitarrensoli drin.
Es folgt
Follow Me: Fängt sehr ruhig an, aber mit einer tollen stimmlichen Performance von Bellamy. Erinnert etwas an Butterflies & Hurricanes vom Absolution-Album. Bis zur Hälfte steigert sich das Stück, und findet seinen Höhepunkt im Refrain, der mit Soft-Dubstep bzw Synth-Backing unterlegt ist, nicht wie beim Cliffhanger erwartet, mit schön schmutziger E-Gitarre. Trotzdem macht das Stück wirklich Laune, die Synthklänge sind überraschend aber machen das Lied echt vollwertig.
Zu
Animals werde ich nicht viele Worte verlieren, denn: Es ist wieder ein klassisches Muse Stück bzw Ballade welche in nem ordentlichen Gitarrensolo endet. So gefällt mir das, so muss es sein. Klasse!
Explorers ist ebenfalls eines meiner Lieblingsstücke vom Album, wieder ein ruhiger Anfang. Das Stück baut sich toll auf auch wenn es dabei eher ruhig bleibt. Wir haben hier keine Gitarre dafür aber tolles Pianobacking und zu guter Letzt nen erstklassigen Songtext. Das Stück wird gerkönt und schließt mit einem Transponierten Ende und den Unterschiedlichen Lyrics von Backing Vocals und Leadgesang. Insgesamt hat das Stück den sehnsüchtigen Charakter von
Invincible (Black Holes and Revelations) und
Guiding Light (The Resistance). Klasse Lied!
Big Freeze macht direkt von Anfang an von musikalischer Seite einen Abschließenden Eindruck, eignet sich bestimmt gut als Konzert-Ending. Das Stück hat nen super Gitarrensound/Effekt mit dabei. Das Stück zeigt schnell seinen mächtigen Refrain den man am liebsten immer lauter drehen will. Gegen Ende gibts nochmal klasse Gitarrensoli (und ich wage zu behaupten da ein Facebook-Chat-"Blip" zu hören o.O).
Mit
Save Me folgt das erste Stück von Muse, dass Chris Wolstenholme (auf einem Album) singt (und btw auch geschrieben hat). Chris ist ein phänomenaler Bassist (s.
Hysteria), er kann auch singen womit ich meine, dass er die Töne trifft. Allerdings ist es leider eine Allerweltsstimme, der die Power fehlt, die Matt mitbringt. Außerdem ist das Stück, irgendwie seelenlos, der Gesang klebt am Takt und den Instrumenten und erlaubt sich keine Ausreißer die das Stück interessanter gemacht hätten. Das Lied wirkt lustlos dahingesungen, schade.
Liquid State ist ein weiteres Lied von Chris. Hier gehts endlich mehr ab, wie ich es vom ollen Headbanger Wolstenholme eher erwartet hätte.
Die Stimme ist zwar anfangs ungewohnt, da denkt man nicht an Muse, aber man merkt, dass die Stimme perfekt mit dem Sound der Instrumente harmoniert, könnte aber evtl. noch etwas lauter sein (wobei das nun Meckern auf höherem Niveau ist
)
Insgesamt ein toller Track!
The 2nd Law: Unsustainable Was ne Mischung: Orchester + E-Gitarren-Dubstep + "Nachrichtenfetzen". Das Stück hat einen apokalyptischen Charakter, wild, chaotisch und extrem kraftvoll. Sehr gewöhnungsbedürftig, aber auch sehr geil irgendwie. Hätte ich zuerst bei den Dubstep nicht erwartet, dass ich soviel gefallen dran finden würde.
The 2nd Law: Isolated System Der zweite Teil des Stücks, der noch instrumentaler ausfällt als der erste Teil. Lediglich die Nachrichtenfetzen bleiben drin. Auffällig ist die Disparität der beiden Stücke.
Unsustainable könnte kurz vor/während und
Isolated System nach dem Super-GAU sein, um es mal versuchen zu beschreiben.
Wie gesagt ein sehr ruhiges Stück, ein Cooldown nach Unsustainable.
Zum Gesamtstück kann ich sagen, wie Yin und Yang: Sehr unterschiedlich passen aber super zusammen.
Das waren auch alle Songs vom Album. Es hat seine guten und seine weniger guten Stücke, insgesamt halt einiges, wo ich mir bei einem Muse-Album etwas mehr gewünscht hätte. Schade. Was mir am negativsten auffällt: Das Album wirkt zusammengewürfelt, kunterbunte Mischung aus Genres und Experimentstücken. Schon bei
The Resistance ist mir die Tendenz dahin aufgefallen, allerdings bei weitem nicht so stark. Der rote Faden wie er sich irgendwie durch
Absolution und
Origin of Symmetry zog, vermisse ich hier komplett. Auch fehlen die kräftigeren Songs, auch welche, die von Anfang bis Ende einfach knallhart "rausgerotzt" werden. Die meisten Lieder von The 2nd Law fangen ruhig an und steigern sich, so hat man oft das Gefühl, von vorne anzufangen.
Mal schauen wie sie sich nun weiterentwickeln, vor allem auf ein paar Live Performances mit den neuen Stücken.