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Ende der Globalisierung?
#1
Nachdem aufgrund der Finanzkrise schon öfter Leute davon gesprochen haben, dass wir momentan das Ende des Kapitalismus sehen, gibt es nun auch Spekulationen über den Tod der Globalisierung.
Ganz so drastisch sehen es Experten zwar noch nicht, ein Rückgang scheint sich aber abzuzeichnen, so das Handelsblatt.

Was meint ihr, wie stark trifft die Finanzkrise den Weltmarkt wirklich und könnte das ernste Konsequenzen für den Fortschritt der Globalisierung bedeuten?

Und was haltet ihr von der Globalisierung, es gibt ja sowohl gute, wie auch schlechte Aspekte.

Lennart
[Bild: zaiendosig.php]
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#2
Schön wärs, ich schätze mal dass die Krise letzten Endes kaum Auswirkungen haben wird und die Globalisierung geht weiter...

Wenn sie zurückgehen würde wäre das natürlich fantastisch!
WEBMASTER- Wir rocken das Internet!
Knuddel euch alle ganz doll! [Bild: sascia_sig.gif]
Antworten
#3
Ich denke sascia hat recht, die Globalisierung geht weiter. Schon wird die Welt unter den Organisationen aufgeteilt.

Seit mind. 4000 Jahren kämpfen Menschen gegen ihre Ausbeutung, sei es der Auszug der Israeliten aus Ägypten, der Sklavenaufstand des Spartakus, bis hin zur französischen Revolution, dem amerikanischen Bürgerkrieg oder dem Massaker zwischen US Armee gegen Indianer vom Little Big Horn oder auch der Streiks in den Firnem und immer waren und sind die Armen die Verlierer.
Trotz aller Niederlagen und "Weltordnung"-Manipulation der Menschen durch Kirche, Priester oder Medien ist diese Idee des Widerstandes gegen eine kleine Elite einfach nicht aus der Welt zu schaffen. Zu allen zeiten haben die Menschen sich gegen Ausbeutung und Unterdrückung gewehrt.
Und die ruhigsten und friedlichsten Zeiten waren meisst jene in denen diese Elite weit weit weg war.
Damit waren die Unterschiede nicht so krass und jeder mehr oder weniger gut versorgt. Dezentrale, lokale Führung ist akzeptabel und kontrollierbar, globale zentrale Führung ist weder kontrollierbar noch akzeptabel. Sie ist eine Quelle von Ungerechtigkeit, Misstrauen und Krieg und permanent daran interessiert jede Form von Demokratie, Sozialer Gerechtigkeit und Freiheit-Gleichheit-Brüderlichkeit zu untergraben. Globalisierung ist kein Fortschritt sondern ein Irrweg.
Fortschritt, Technik und Kultur blüht vor allen Dingen dort wo jeder eine reale Chance. Vieles in der Welt wurde von mehr oder weniger mittellosen unrespektierten Laien erfunden, gefunden, erforscht. Es waren keine Eliteabsolventen aus Harvard die Amerika fanden oder die Schrift der Maya enträtselten. Es waren keine Akademiker die den ersten Stahl herstellten, den Kompass, die Geologie, Troja oder Ayurveda als alternative Heilmethode erfanden.
Dezentrale lokale Strukturen sind die bessere Alternative statt Aldi, Bayer und RWE. Und überträgt man das weltweit, dienen sogenannte Freihandelszonen wie Safta, Nafta, EU, AU, APEC, PECC und Arabische Liga usw. nicht den darin lebenden Menschen, sondern bereiten nur den Weg zu noch mehr Machtkonzentration, deren Ziel letztendlich nur eine Weltherrschaft sein kann unter Führung von marktwirtschaftlichen Globalplayern und deren gekauften Marionettenpolitikern.
Globalisierung ist praktisch von grundauf undemokratisch weil sie tun kann was sie will und was sie will wissen wir nach einem Blick in die Geldbörse ziemlich genau - unser Bestes!
Antworten
#4
Nun, diese Auffassung kann ich nicht uneingeschränkt teilen.
Im Gegenteil, meiner Meinung nach wäre eine Weltregierung gar nicht schlecht, sie würde zum Beispiel Kriege verhindern.

Desweiteren bin ich der Auffassung, dass unsere momentane Staatsform nicht direkt im Kommunismus enden sollte, dein Beitrag klingt ein wenig nach Marx Wink
Unsere Staatsform ist hervorragend, nur etwas mehr direkte Demokratie wäre nötig, meiner Meinung nach sollten Volksabstimmungen eingeführt werden.

MFG
Lennart
[Bild: zaiendosig.php]
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#5
(15.12.2008, 19:28)Lennart schrieb: Nun, diese Auffassung kann ich nicht uneingeschränkt teilen.
Im Gegenteil, meiner Meinung nach wäre eine Weltregierung gar nicht schlecht, sie würde zum Beispiel Kriege verhindern.

Desweiteren bin ich der Auffassung, dass unsere momentane Staatsform nicht direkt im Kommunismus enden sollte, dein Beitrag klingt ein wenig nach Marx Wink
Unsere Staatsform ist hervorragend, nur etwas mehr direkte Demokratie wäre nötig, meiner Meinung nach sollten Volksabstimmungen eingeführt werden.

MFG
Lennart

Also wenn unsere Staatsform hervorragend wäre, wieso kritisierst du sie im gleichen Satz? Das widerspricht sich doch! Ist sie nun hervorragend oder nicht?

Das Problem ist, das man von Globalisierung nur eine bestimmte Vorstellung hat, das man auch von Demokratie nur eine bestimmte Vorstellung hat und das das immer weniger leute hinterfragen. Man hat sich daran gewöhnt also muss das alles richtig sein...

Die meisten Leute verknüpfen das was sie kennen mit ihren Wunschvorstellungen was automatisch zu einer Vorstellung führt die
weiterhin von unendlichem Wachstum, Produktionssteigerung zur Rentabilität, Absatzsteigerung zu steigendem Wohlstand, freiem Handelsmarkt usw. ausgeht. Sie fragen nichtmal ob der freie Markt
frei ist? Sie setzen das in ihrem statischen Weltbild vorraus, deshalb sind Änderungen quasi nur begrenzt möglich.

Man muss sich erstmal von diesem Gedanken lösen, das Kapitalismus, Globalismus oder Weltregierung die Antwort auf alles ist, das man den nur hier und dort was reparieren, reformieren oder umstrukturieren müsse.

1. Globalisierung klingt zwar global gut, tatsächlich ist es aber eine Konzentration von Macht durch Weltkonzerne die ihre Positionen und Märkte festigen oder ausbauen. Aus den Königen von damals sind gewissermaßen die Monopolisten von heute geworden. Daewoo kauft sich mal eben 20% von Madagaskar. Wächst da irgendwas zusammen?

Beispiel:
Ist es dir privat möglich Energie aus Ungarn zu beziehen? - Nein
Warum, nicht. - Weil Konzerne den EU Markt für Energie mehr oder weniger fest aufgeteilt haben.
Diese Form der Globalisierung bringt den Menschen also nichts, es erfolgt weder eine Angleichung des Preisniveaus noch der Lebenshaltungskosten innerhalb der EU.
Ist die Sonne in Ungarn nicht genauso wertvoll wie in Deutschland, läuft das Wasser da nicht auch bergab oder brennt die Kohle da nicht ebenso gut? Glaubst du wirklich es gibt nen Unterschied zwischen Deutschem und italienischem Aspirin, wenn beide Pillen aus der Schweiz kommen?

Völkerverständigung und Völkervereinigung ist leider nur ein Vorwand um den Markt effizienter zu kontrollieren, z.b. indem man eine gleiche Währung einführt, Zollschranken abbaut und die Kontrolle der Bevölkerung intensiviert.
Eine zu krumme 15cm lange Banane eines - sagen wir, eines kleinen mexikanischen Bauern ist praktisch unverkäuflich geworden, weil die EU eine Vorschrift hat wie Bananen auszusehen haben, die auf dem Markt verkauft werden dürfen.
Für den kleinen Bauern ist das ggf. eine Frage seiner Existenz und auch dem EU-Käufer am Stand ist der Grad der Krümmung relativ egal, solang sie ihm schmeckt, doch das EU-Parlament in Form seiner LobbyPolitiker aller Länder hat zur besseren Verteilung durch Discounter beschlossen, das allen 150 Mio EU-Bürgern nur noch Bananen in Einheitsgröße und Einheitskrümmung angeboten werden dürfen.
Es gibt über 200 verschiedene Bananensorten, also statt 200 bekommen wir nur noch eine...
Durch solche EU-Verordnungen wurden Menschen überall in der EU und in der Welt ihrer Existenzgrundlage beraubt, weil sie z.b. ihre Schweine nicht mehr selbst schlachten, ihre Fische nicht mehr fischen, ihre Ernte nicht mehr vermarkten dürfen oder weil irgendwer ihre Sorte für sich patentieren lies und man ahnt es schon - Deutschland ist da ganz groß im Geschäft.
Es wird auch versucht die private Wassergewinnung via Brunnen in Europa gesetzlich zu "regulieren" (sprich abzuschaffen). Wasser bekommt einen Marktwert und was einen Marktwert hat, kann verkauft werden. Rate mal durch wen...

2. Genauso ist es mit Demokratie
Es wird zwar suggeriert das wir mitentscheiden dürfen, wer im Bundestag sitzt, tatsächlich aber hat jede Partei eine Liste auf der draufsteht, wer nacheinander die sogenannten Überhangmandate bekommt. 15% des Bundestages sind überhaupt nicht von uns gewählt worden.
Man wählt Ströbele und bekommt Merkel.
Und diese ganzen Petitionen die man an den Bundestag stellen kann bewirken auch nichts, sie werden in schöner Regelmässigkeit begraben.
50 000 Menschen die gegen Atomkraft demonstrieren, bewirken die etwa das die Atommeiler abgeschalten werden? Seit 1975 demonstrieren sie z.b. gegen Brunsbüttel, und Brunsbüttel hängt immer noch am Netz oder schonwieder...
Und wenn ein niedersächsicher Steinmeier über einen winzigen Wahlkreis in Brandenburg und eine Merkel über einen winzigen Wahlkreis auf Rügen zum Bundeskanzlerkandidat aufstellen lässt, mit dem er oder sie nur ihre Feriendomizile verbinden, vertreten sie damit eigentlich noch die Interessen jener Wähler dieses Wahlkreises? Wohl eher nicht...
Und ja es gibt einige verurteilte Mandatsträger, es gibt Wahlbetrug und das ein Ex-Bundeskanzler anschliessend beim Russischem Gasprom einsteigt, ist ja wohl der Gipfel. Ist das die hervorragende Staatsform von der du da sprichst?
Die Frage ist, kannst du dir nichts besseres vorstellen?
Versuchs doch mal und fang bei weissem Nebel an..

Für mich hat Globalisierung was mit Völkerverständnis zu tun und Demokratie hat was mit Mitbestimmung der Bürger zu tun.

Und mal so allgemein, die Abneigung gegen Marx kann ich zwar verstehen
aber auch ein Ludwig Erhard hat niemals den unregulierten Markt als
soziale Marktwirtschaft propagandiert, im Gegenteil, er wollte den Markt einen Rahmen geben um Auswüchse zu verhindern. Er nannte das Ordoliberalismus. Das wollte auf seine Art auch ein Marx um Ausbeutung
zu verhindern und Kant,Hegel und wie sie alle heissen, wollten die das nicht auch? Da gibts noch tausende andere die das auch wollten.

Und um das Vorurteil gegen Linke mal zu relativieren. Ich kenne dutzende Personen die wirklich "rote Socken" waren, eine ist Bundeskanzlerin für die CDU, 3 saßen am Runden Tisch für SPD, Grüne und FDP von denen 2 inzwischen Ministerpräsidenten eines Bundeslandes sind/waren. 4 andere saßen für SPD und andere am runden Tisch und wurden als IM´s enttarnt.
Einer saß im Zentralkomitee der SED, kassiert ne prima Rente, dessen Kinder propagandieren jetzt heftig für CDU oder SPD und haben sich verbeamten lassen.
Und einer der Fast-Ex-Minister (dickes NVA-Tier) der SED ist heute sowas von Vorbilddemokrat, dem möchte man pausenlos in den Allerwertesten treten - früher Schießbefehle verteilen und pünktlich zur Wiedervereinigung als Vorbilddemokrat wiedergeboren. Was für ne wundersame Wandlung...
Diese "roten Socken" machen nen riesen Bogen um die Linken.

Stattdessen haben sich inzwischen zahlreiche echte Bürgerrechtler und Demonstranten von damals und viele andere nachdenkliche Leute überall in Deutschland einschliesslich der 20% Saarländer geistig und seelisch von einem solchen Deutschland verabschiedet.
Sie wollen schon Demokratie, aber eine nach ihren Vorstellungen,
nicht eine die ihnen von netten Märchenonkels vorgebetet wird.
Ist Merkel etwa die Antwort, oder Westerwelle oder gar Steinmeier?

http://www.wahl-o-mat.de/bundestagswahl2...in_app.php

Und weil hier Brandt zitiert wird:
http://www.youtube.com/watch?v=57aaqtyEz...re=related
das war zur letzten Bundestagswahl...

Wieviel genau ist davon eigentlich verwirklicht worden? Nichts...
Es sind noch mehr Leute in Dumpinglohnverhältnisse, Arbeitslos oder
in Beschäftigungsgesellschaften abgerutscht und das betrifft auch Selbstständige und Klein- oder Mittelständler. So sollte man
"Mehr Netto vom Brutto" richtigerweise interpretieren.
Sozial ist was Arbeit schafft, klingt gut und wie sieht das aus?
Hier, da wird das schön erklärt:

http://www.youtube.com/watch?v=iDIeWhTCItI

Die Frage ist ja, wem sie nach dieser Wahl das Geld kürzen werden,
weil es angeblich notwendig ist den Gürtel bei den Menschen enger zu schnallen?
Den Autofahrern, Dumpinglohnempfängern, Kranken, Rentnern, Kindern, Studenten, Praktikanten, Lehrlingen, Arbeitslosen?

Ach so, übrigens das Geld routiert wieder, 600 Mio vom Bankenrettungspaket ist inzwischen wieder bei den Parteien als Spende angekommen... CDU, CSU, SPD sowie FDP. Krise bewältigt.

Stattdessen hat sich die CDU/SPD 2008/2009 erfolgreich dafür eingesetzt den Delfinschutz international vorran zu bringen. Ganze 2 Jahre hat sie dafür gebraucht, im Bundestag wohlgemerkt, (jährlich werden etwa 3 Delfine in der Nordsee gesichtet) ... sagenhaft...
so kann man die Zeit super totschlagen, eventuell auch mit nem Vor-Ort-Termin aufm Luxusliner.

In der gleichen Zeit haben die Linken 50 Anträge zur Abstimmung im Bundestag eingereicht, die übrigens alle abgelehnt wurden, nicht weil sie schlecht waren, sondern weil sie von den Linken kamen.

Quelle:
http://www.linksfraktion.de/initiativen_antraege.php
oder auch hier: http://dipbt.bundestag.de/dip21.web/bt

Die ganze Hetzkampagne gegen Links beruht auf dem kaltem Krieg,
also auf Feindpropaganda.
Nicht umsonst wächst die späte Einsicht bei den ehemaligen DDR-Bürgern, das es sich im Osten auch ganz gut leben lies angesichts der katastrophalen Entwicklung in der Bundesrepublik.
Diese 8 Mio Menschen sind nicht einfach nur verklärte Ossis, sie haben handfeste Argumente und sie wollen nicht eine neue DDR sondern ein besseres Deutschland - auch im Westen.
http://blog.rbb-online.de/roller/kontras...ie_ddr_ist

Ich kann nur jedem empfehlen sich diese Anträge aller Parteien
ruhig mal genauer anzuschauen.
Ihr bezahlt deren Gehalt weil sie für euch im Bundestag, im Bundesrat kämpfen sollen - das ist der Auftrag ihres Mandates.

Neue Wege sind kein Ende, sie sind ein Neuanfang.
Es lohnt sich mal darüber nachzudenken.
Es gibt tausende von Autoren im Netz die Wege vorschlagen.

Und wem das alles viel zu viel ist, hier ist das ganze etwas amüsanter aufbereitet:
http://www.youtube.com/watch?v=u3vYSz2Fw...re=related
http://www.youtube.com/watch?v=CbzBOEfqA...re=related
http://www.youtube.com/watch?v=yMDZZmOtz...re=related
http://www.youtube.com/watch?v=torfPZvrJ...re=related
Antworten
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#6
Da gerade einer unserer File-Server den Geist aufgegeben hat, habe ich etwas Musse um zu dem interessanten Thema meinen Senf dazuzugeben. Mangels entsprechender Staatsbürgerschaft kann ich aber nicht auf bundesdeutsche Details eingehen.

Ich glaube nicht, dass die derzeitige Krise das Ende der Globalisierung herbeiführt und zwar aus dem einfachen Grund, da in der Regel die Machtinhaber vor und nach der Krise die selben Personen sind. Damit meine ich nicht den einen oder anderen Politiker oder Vorstandsvorsitzenden der ausgetauscht wird, sondern die Bürokraten (hier nicht als Schimpfwort, sondern als die Träger der Verwaltung gemeint) und die Shareholder der großen Unternehmen.

Die heute 35 - 60 jährigen, also die Personen, die jetz an allen Hebeln der Macht sitzen, sond doch von einer Ausbildung geprägt, in der von Nachhaltigkeit überhaupt keine Rede war, und in der die Maximierung der eigenen Interessen im Vordergrund steht (Mikroökonomie ist wichtiger als Makroökonomie). Erlaubt mir diese Meinung, ich habe ja auch ein BWL-Studium hinter mir.

Damit diese Personen grundlegend umdenken, muss die eigene Trägheit überwunden werden, und das ist sehr oft schwierig. Gibt es jedoch Inputs, die den eigenen Interessen zu Gute kommen, wenn ich nachhaltig wirtschafte, dann wird dieses Gedankengut auch gelebt.

Solche Inputs könnten Förderungen oder Strafsteuern sein. D.h. theoretisch könnte die Politik Gesetze erlassen, nach denen der Verkauf von Erzeugnissen aus Billiglohnländern, die nachweislich unter Missachtung elementarer Arbeitsrechte entstehen, verbieten. Sie wird es aber nicht tun, warum nicht, da wir in einem demokratischen System leben, das viele Meinungen zulässt. Und auch dass Recht zulässt, Lobbying zu betreiben, d.h. unter Einsatz von Geld und anderen Ressourcen zu versuchen, der eigenen Meinung Gehör zu verschaffen.

Gezieltes und geschicktes Lobbying kann und wird aber dazu verwendet, den Bürokraten, die ja nicht alles wissen können, eine gewünschte und im Namen der eigenen Interessen gefilterte Meinung "nahe zu legen".

Es funktioniert doch so, wie in der Werbung. Je mehr und intensiver ich in eine bestimmte Richtung beeinflusst werde, desto mehr werde ich mich dieser Meinung öffnen. Bitte beachte, dass ich nicht von Einzelpersonen, sondern von der Gesellschaft als Ganzes spreche.

Und das mächtige und reiche Konzerne mehr Möglichkeiten haben, als z.B. ein einzelner Biobauer, das liegt auch auf der Hand.

Eine Änderung wird nur langsam passieren, es werden noch mehr Unwetter über uns hereinbrechen, wir werden noch mehr Geld durch Spekulation, Arbeitsplatzverlust, etc. verlieren. Und irgendwann werden so viele Menschen extrem negative ERfahrungen mit dem System haben, dass über den Machttrichter auch genügend Personen in entscheidungsrelevante Ebenen gespült werden. Und erst wenn sich das Bewusstsein vieler Personen so geändert hat, dass Nachhaltigkeit wichtiger ist als kurzfristiger Erfolg, dann könnten die negativen Folgen der Globalisierung wieder geringer werden.

De facto leben wir in der sogenannten westlichen Welt aber in einer globalen Welt. Es wird zwar von mehr oder weniger populistischen Politikern Tradition und Eigenstaatlichkeit gepredigt, aber wir lernen mehr oder weniger das selbe, haben mehr oder weniger die selben Probleme, sehen die selben Filme, benutzen das Internet und können uns in der eigenen Sprache gut (und in englisch schlecht) verständigen. Wohlgemerkt, ich spreche von der westlichen Welt, nicht von denen, die von der westlichen Welt schamlos ausgebeutet werden.

Ich denke wir werden die Globalisierung nicht aufhalten, oder gar zurückdrehen. Vielleicht macht es für McDonalds einmal Sinn, seine PommesFrittes Kartoffel immer von Bauern im Umkreis von 20km von der Verkaufsstätte zu beziehen, wenn z.B. RoadPricing oder Benzinpreise oder was weiß ich den Transport quer durch Europa viel zu teuer machen. Deswegen wird aber trotzdem in jeder Stadt ein McDonalds stehen.

Vielleicht bin ich - auch auf Grund meines Alters - zu pessimistisch, aber ich denke, dass die Einstellungsänderung über die jungen Leute kommen muss. Deswegen finde ich Jugendarbeitslosigkeit, Einsparungsbildungsreformen, Analphabetismus und ähnliches als die wahren Stärken der Globalisierung, da sie gewollte oder gezielt eingesetzte Instrumente sind um bestehende Strukturen zu erhalten.

Ich weiss die Grenzen zwischen Verschwörungstheorie und eigentlich nicht gewollten aber absehbaren negativen Effekten ist fliessend

Sorry für das lange Posting
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#7
Na da hat mir doch einer aus der Seele gesprochen.Ich weis das es unser Alter wohl nicht mehr hergibt.Aber vieleicht können wir uns nach den Nächsten Krieg an die Macht mogeln,und mit den Verstand den Du und viele andere haben die ich kenne,kommen wir vieleicht mal wieder zu einer gerechten Gesellschaft.Wo man sich wieder gegenseitig wieder mehr hilft und nicht Neid,Mistgunst,machtgehabe und Geldgier die Welt beherrschen.
Pischti
PS.Nebeneffekt,mancher Nachbar könnte einen auch wieder in die Augen schaun.
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#8
(11.09.2009, 14:42)gurkknilly schrieb: Sorry für das lange Posting

Sehr willkommen Smile

(11.09.2009, 15:06)Pischti schrieb: Aber vieleicht können wir uns nach den Nächsten Krieg an die Macht mogeln,und mit den Verstand den Du und viele andere haben die ich kenne,kommen wir vieleicht mal wieder zu einer gerechten Gesellschaft.

Hmm, also ändern muss sich einiges in diesem Land, das ist richtig. Ich glaube aber dass die Veränderung langsam kommen muss, langsam kommen wird. Eine radikale, schnelle Veränderung wird nicht zu machen sein und kann nicht gut gehen, wir sehen es gerade im Irak. Man kann nicht einfach hingehen und sagen "Hier ist jetzt Demokratie". De Menschen müssen sich änden, müssen ihre Denkweise ändern, da hat jana Recht.
Krieg muss auf jeden Fall verhindert werden, der Frieden ist eine der großen Erungenschaften der EU und muss meiner Ansicht nach um jeden Preis bewahrt werden.

Ich denke man müsste andere Menschen ins Parlament bringen, Menschen die anders denken, auch junge Menschen.
Nur sehe ich persönlich momentan keine Partei, die wirklich etwas ändern könnte/würde. Weder bei der Linken, noch bei den Grünen (wobei wir da wenigstens die AKWs loswären) noch bei der Piratenpartei, von SPD, CDU und FDP ganz zu schweigen.

Die Vernunft müsste wieder Einzug erhalten, nur wie wir das anstellen können ist mir schleierhaft...

@jana: Nun ja, SPD/CDU haben sich nicht nur um Delfine gekümmert in der Zeit Wink

Lg
[Bild: zaiendosig.php]
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#9
Ich finde gurkknilly und Pitschti haben da schon einiges angesprochen.
Ob wir uns allerdings nach dem nächsten Krieg an die Macht mogeln,
wage ich zu bezweifeln, es sei denn es wäre ein Bürgerkrieg der aufgrund
sozialer Ungerechtigkeiten ausgelöst wird.

Lennert schrieb:Ich glaube aber dass die Veränderung langsam kommen muss, langsam kommen wird. Eine radikale, schnelle Veränderung wird nicht zu machen sein und kann nicht gut gehen, wir sehen es gerade im Irak. Man kann nicht einfach hingehen und sagen "Hier ist jetzt Demokratie".

Naja an den Problemen im Nahem Osten/Arabien sind die Industrienationen durchaus schuld. Erst haben wir dort Völker per Lineal in Länder aufgeteilt, deren Kunstschätze in unsere Museen geschleppt und anschliessend das Erdöl rausgepumpt. Und als wenn das noch nicht genug ist, haben wir inmitten einer voll moslemischen Region mit völlig anderen Weltanschauungen eine jüdische Enklave eingerichtet, die aggressive Landexpansion betrieb und die einheimische Bevölkerung systematisch vertrieben hat um sein Israel zu errichten, das ihnen vor 2000 Jahren laut einer schriftlichen Überlieferung angeblich ihr Gott geschenkt hat.
Jetzt wollen wir diesen Völkern auch noch ihre Staatsform vorschreiben, die natürlich nur so aussieht, wie wir uns das vorstellen.
Und das tun wir, indem wir Soldaten reinschicken, die "irrtümlich" Zivilisten erschiessen oder in Foltereinrichtungen verschleppen.
Aus Sicht eines Arabers muss ich sagen das die Industrienationen in den letzten 100 Jahren nicht gerade fein mit ihren Menschenrechten umgesprungen sind. Wir haben sie vielmehr bevormundet.

Andererseits haben wir hier ein Beispiel für eine radikale, schnelle Veränderung. In weniger als 10 Jahren hat sich ein durchorganisierter idiologisch anders geprägter Staat völlig in das eigene System aufgelöst.
Man konnte durchaus behaupten sie seien einfach hingegangen und sagen "Hier ist jetzt Demokratie", wir verkaufen mal eben euren Staatsbesitz, sortieren euch in unser System ein und schicken euch unsere Politiker rüber. Es war natürlich günstig das die 16 Mio gerade ihre Regierung über den Haufen gelaufen hatten und daher keinen Plan B bereit stand, wie sie ihre neue Freiheit erhalten können.

Dies zeigt einerseits die ungeheure Lernfähigkeit einer Bevölkerung, andererseits auch, wie man diese ohne Widerstand integriert.

Zwei Jahre vor Beginn der Weltwirtschaftskrise (2006) sagte der reichste Mann der Welt, Warren E. Buffett, zur New York Times: »Es herrscht Klassenkrieg, richtig, aber es ist meine Klasse, die Klasse der Reichen, die Krieg führt, und wir gewinnen.« Er meinte damit den kapitalistischen Normalzustand vor der Krise.


Lennert schrieb:Krieg muss auf jeden Fall verhindert werden, der Frieden ist eine der großen Erungenschaften der EU und muss meiner Ansicht nach um jeden Preis bewahrt werden.

Also das Friede eine Errungenschaft der EU sein soll, ist mir neu.
Das sich Krähen nicht untereinander die Augen aushacken,
war mir vorher schon klar, das ist nämlich unrentabel.
Aber auch in Punkto Krieg spielt die EU eigentlich überall mit,
am Balkan, in Iran, Afganistan, Ukraine, Kasachstan

Sie als friedlich zu bezeichnen ist purer Unsinn. Die EU ist weltweit
erfolgreicher Waffenlieferant, Landminen, Drohnen, Panzer und Jäger um nur einige Punkte zu nennen.

Lennert schrieb:Nur sehe ich persönlich momentan keine Partei, die wirklich etwas ändern könnte/würde. Weder bei der Linken, noch bei den Grünen (wobei wir da wenigstens die AKWs loswären) noch bei der Piratenpartei, von SPD, CDU und FDP ganz zu schweigen.

Die Vernunft müsste wieder Einzug erhalten, nur wie wir das anstellen können ist mir schleierhaft...

@jana: Nun ja, SPD/CDU haben sich nicht nur um Delfine gekümmert in der Zeit Wink

Lg

Ja die Vernunft müsste tatsächlich wieder Einzug halten.
Die Menschen sind viel zu beeinflusst von den Medien, das sie ihr Denken den Talkmastern und Redakteuren, Presse und Zeitungen überlassen ohne sich zu vergewissern was daran wahr ist und was nicht.

Das diese Medien jede Menge Müll verbreiten, wer mit wem rumknutscht, wie der King of Pop ermordet wurde usw.. weiss zwar jeder,
doch ausgerechnet bei Politik sind sie das Amen in der Kirche.
Die vier Parteien sind nur ausserhalb der Wahlen ein bisschen blöd,
die Linke ist immer blöd und zur Wahl besonders.
Deswegen ist der Medienrat auch ein heiss begehrter Nebenjob bei Politikern und natürlich sind diese Medien von Banken und Großkonzernen komplett abhängig, sie finanzieren sich ausschliesslich über Werbung, sie sind ihr Medium das Volk zu manipulieren, sie machen Meinungsmache, sie schüren Ängste und Vorurteile.

Denn würden die Menschen genau hinschauen, würden sie feststellen das
die SPD/CDU 2008/2009 praktisch nichts Sinnvolles für uns getan hat.
Aber sie informieren sich garnicht, sie nutzen die Links nicht, sie haben einfach verlernt sich ihr eigenes Urteil zu bilden, ihren Verstand zu benutzen und selbst mal zu recherchieren was wirklich die Wahrheit ist.

Würden sie nämlich hinschauen, würden sie auch an jeder Ecke Beweise dafür finden, wie hardnäckig die Linken für sie kämpfen. Wie sie einen Antrag nach dem anderen vorlegen, alles Dinge die unser Leben besser machen sollen. Das machen sie aus Überzeugung, nicht aus Machtansprüchen.

Man muss sich das mal überlegen, da setzen sich Menschen für euch ein,
die tragen das Erbe des ehemaligen Klassenfeindes, die werden tagtäglich in den Medien als bescheuerte Utopisten hingestellt, die nutzen ihr Gehalt als Abgeordneter nicht um sich Häuschen im Grünen zu kaufen sondern spenden es Dutzenden von Vereinen, Kampagnen usw. Jeder Kandidat legt genau seine Einkünfte offen, mittem im Web.
Die bekommen weder einen Aufsichtsratsposten noch Spenden irgendwelcher Konzerne.
Wer ist so blöd sich das anzutun, gegen Medien anzukämpfen und
mit der Aussicht das eh keiner mit ihnen gemeinsam regieren will.
Inzwischen haben sich 30.000 Westdeutsche entschlossen dort einzutreten, das ist 1/3 der gesamten Mitglieder.

Alle Menschen in Deutschland fühlen das was nicht stimmt, das ihre schöne heile Welt immer ungerechter, teurer und scheinheiliger wird.
All diese Desinformation ist Teil des Systems und wenn man das ändern will, muss man sich erstmal richtig informieren.
Antworten
#10
Hmm, es klingt nun schon sehr nach Verschwörungstheorie... die Medien machen (noch) seriöse Berichterstattung so wie ich das sehe. Ich denke nicht dass dort gemauschelt wird, was zum Beispiel der Spiegel immer wieder veröffentlicht ist erstklassiker Journalismus.

Wir haben nun seit 45 Frieden in Europa, das ist die längste Friedenszeit seit mehreren hundert Jahren. Speziell die deutsch-französischen Beziehungen haben sich unter der EU enorm verbessert was meiner Meinung nach zu würdigen ist.
Über Waffenexporte lässt sich streiten, das hat aber nicht direkt mit der EU zu tun.
Dass wir heute nicht fürchten müssen, dass wir 2010 gegen irgendjemanden Krieg führen müssen ist großartig, es ist eine Sicherheit die so vorher nicht gegeben war und die, so wie ich das sehe, maßgeblich von der Europäischen Union ermöglicht wurde.

Die Links haber ich mir natürlich angesehen allerdings muss ich ehrlich sagen dass sich wohl kaum jemand, der bei Verstand ist, die DDR zurückwünschen würde - keine Presse/Meinungsfreiheit? Zensur? Diktatur?
Wirklich nicht.

Pispers ist lustig, allerdings eben Kabarett, überspitzt und auch nicht wirklich wahrheitsgetreu.

Lg
Lennart
[Bild: zaiendosig.php]
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