(17.12.2008, 13:56)Vivienne schrieb: Ich habe auch noch nie Pferd gegessen (vielleicht hole ich es ja nach), und das mit dem Pferdehasser - ich habe mal gehört, dass die nicht gezüchtet werden um geschlachtet zu werden, sondern dass es einfach nur die notgeschlachteten Pferde (irgendwelche Verletzungen...) sind. Das einzige "Exotische" was ich schon gegessen habe ist Hirsch-Schnitzel auf unserer Studienfahrt in der Schweiz. Hmm, lecker!!!
Pferde sind Nutztiere, naja auch Hobby, aber ich finde es durchaus richtig,
sie auch als Nutztiere und diesbezüglich nach ihrer Nutzbarkeit als Fleischlieferant zu nutzen und ich mag durchaus Pferde. Die Haltung von Rentnern in Gnadenhöfen sehe ich allerdings problematisch, denn für jeden dieser Plätze geht andererseits ein junges Pferd zum Schlachthof, das sein Leben noch vor sich hat und geniessen sollte.
Pferdefleisch dürfte zu einer der gesündesten Fleischsorten überhaupt gehören, weil Pferde ausschliesslich für Leistung gezüchtet werden und damit eine gesunde Widerstandsfähigkeit entwickeln. Ausserdem sind viele
Parasiten oder Krankheitserreger nicht auf Menschen übertragbar bzw. kommen Pferde meisst haltungsbedingt kaum damit in Berührung.
In Frankreich ist Pferdefleisch kein Problem, in Deutschland werden diese Tiere meisst über die Grenzen geschickt, da hier Pferdefleisch moralisch nicht so akzeptiert wird.
Haflinger, deren Kreuzungen aber auch Fjordpferde und andere Rassen dieser Kategorie werden oft für Pferdemilch oder zur Serumerzeugung von Gegengiften oder Impfungen genutzt (insbesondere Australien macht das). Innerhalb dieses Rahmens geht es den Pferden meisst sehr gut, aber sie sind auch für eine gewisse Überproduktion verantwortlich, denn Pferdemilch oder Serum gibts nur von tragenden Stuten oder wenn es auch Fohlen hat. Deshalb kann man insbesondere männliche Haflinger quasi für ein Butterbrot erwerben. Tirol und Bayern sind diesbezüglich besonders kritisch.
Andererseits verlassen mehrere tausend gesunde Rennpferde jährlich die Rennbahnen, Trab- und Galopprennbahnen. Der Markt ist leider nicht groß genug um all diese Pferde die im Schnitt nicht älter als 4 oder 5 Jahre sind, als Reitpferden eine Zukunft zu geben, also gehen cirka 50% davon in die Wurst, der Rest wird oft extrem billig direkt aus dem Rennstall verkauft. Das ist allerdings nicht ganz so dramatisch wie es sich anhört,
im Grunde genommen wünschen sich alle Besitzer, Trainer und Angestellten Käufer die diese Pferde als Reitpferde übernehmen.
Doch erfordern insbesondere Rennpferde einige Umschulung, sind dann aber treue Gefährten mit denen man so ziemlich alles machen kann.
Ähnlich ist es bei Sportpferden, nur sind die im Schnitt doch im
gehobenem Alter, gut ausgebildet und haben somit eine engere Bindung zum Besitzer.
Also wenn ihr mal spottbillige gute und junge Pferde wollt, holt euch zum Saisonende nen Vollblüter. Rennpferde in Rente wäre da ein Schlagwort nachdem man suchen kann. Auch ein kleines Haflingerfohlen ist billig zu finden.
Die Akzeptanz von "exotischen" Tierprodukten wie Pferdefleisch dient durchaus auch der Züchtung alter Haustierrassen, denn nur wenn sie rentabel genutzt werden, werden sie auch erhalten. Das gilt übrigens
auch für das sogenannte Wildtierfarming.
Das Exotischste was ich mal gegessen hab war Strauss und Kangeroo, Strauss schmeckt wirklich sehr gut. Kangeroo kann ich nicht empfehlen.
Und echte Pferdemilch schmeckt übrigens furchbar, total ekelhaft süss,
aber die Mongolen lieben es.