Ich wollte mal fragen, ob irgendwer Erfahrungen mit selber hergestellten "Naturprodukten" gemacht hat - also selbst gemachte Tees, Liköre, Marmelade etc.
Ich probiere mich ja immer wieder daran, weil ich vor einiger Zeit bemerkt habe, was vor der Tür alles wächst, was man heute gar nicht mehr als Essbar kennt (bzw wenn doch, dann weiß man nicht wie und wann man das Zeug verzehrt).
Brombeeren kennt man ja (die wird man nie wieder los, wenn die einmal im Garten sind), die Beeren (bzw. Sammelsteinfrüchte) sind köstlich. Aber aus den jungen Trieben/ Blättern kann man wohl sehr gut schmeckende Tees zubereiten. Aus den Früchten lässt sich natürlich Marmelade, aber auch Obstlikör herstellen.
Hagebutten kennt auch jeder, die wachsen oft zwischen Feldern und an Waldrändern. Die Früchte sind etwas problematisch, weil sich zwischen den Kernen kleine Haare befinden, die einen starken Juckreiz auslösen können. In Früchtetee ist oft Hagebutte drin, heute hab ich mal selber versucht Tee draus zu machen, einfach eine handvoll gepflückt, halbiert und mit einer Tasse Wasser im Topf erhitzt und mit dem Löffel etwas zerdrückt. Dann durch einen Teefilter abgegossen (die Härchen dürften im Mund gut prickeln...). Hat richtig super geschmeckt, vor allem wesentlich frischer als aus dem Supermarkt! Hagebutten enthalten wohl mehr Vitamin C als Zitronen (2-10x so viel), also durchaus lohnenswerte Früchte. Zu Marmelade lassen die sich auch verarbeiten. Für Tees sollte man die Hagebutten angeblich besser trocknen, um den Geschmack zu verstärken.
Die Kerne geben getrocket wohl einen angenehmen Vanilleduft ab und können als Raumerfrischer genutzt werden.
So, jetzt gehen wir mal aus der Komfortzone: Kornelkirschen. Komische längliche Beerendinger, die irgendwie potentiell giftig aussehen. Der Baum/ Strauch blüht knatschgelb und schon recht früh im Jahr. Die Kornelkirsche ist ein Allzweckgewächs: Die Beeren sind nahrhaft und extremst(!) lecker wenn sie reif sind, schmecken angenehm süß und fruchtig. Reif sind sie, wenn sie dunkelrot sind und abfallen, sobald man sie anfasst. Womit man beim Problem wäre: Wenn die Dinger reif sind, fallen sie bei stärkerem Wind ab. Ernten ist also irgendwie immer leicht kompliziert. Man kann aus den Früchten Marmelade, Tee oder Muß herstellen. Unreife Früchte (die, die nicht abfallen) schmecken unglaublich sauer. Früchte die noch leicht grün sind, lassen sich wohl in Essig einlegen und als Olivenersatz essen (wenn das Internet nicht lügt, haben das schon die Römer gemacht). Die Kerne wurden früher als Kaffeeersatz genutzt und geben dem Gebräu eine leichte Vanillenote. Zudem eigenen sie sich für Wärmekissen. Das Holz ist das härteste in Europa heimische Holz, wer also einen Spazierstock oder eine Lanze braucht, go for it. Die Rinde kann man auch für Tee nutzen.
Meine nächsten Experimente werden wohl mit Weißdorn und Schlehen gemacht. Weißdorn sieht auch tendenziell giftig aus, schmecken tun die Früchte nach ersten Tests hauptsächlich nach nix und mehlig (weswegen sie wohl zu Notzeiten auch schon als Mehlersatz dienten). In Tee sollen sie aber sehr schmackhaft sein (ebenso wie Blüten und junge Blätter). Schlehen schmecken eher sauer (wobei die leckere Pflaume wohl aus Schlehen und Mirabellen zusammengekreuzt wurde), aber damit lässt sich ganz köstlicher Obstlikör, genauer Schlehenfeuer/Schlehengin oder wie man in England sagt: Sloe Gin herstellen. Auf der Insel ist das Zeug der absolute Renner zur Winterzeit.
Die üblichen verdächtigen sind natürlich Kirschen, Äpfel, Pflaumen, Mirabellen etc. aber da weiß man ja im allgemeinen, wie die aussehen und was man damit anstellen kann.
Habt ihr schonmal mit eher ausgefallenen Früchten oder Pflanzenteilen irgendwas leckeres hergestellt? Wars lecker oder eher ging so? Habt ihr Tipps? Ich habe prinzipiell keine Ahnung und mische momentan nur Obst mit Wasser und mach es heiß
Oder Zerkoche es.
Wüsstet ihr, wie man Obst effizient trocknen kann? Bei Tipps aus dem Netz wie: "Für Stunden oder Tage in den Ofen legen, Tür offen lassen und anschalten" rollen sich mir die Zehennägel. Größere Energieverschwendung kann ich mir nur schwer vorstellen. In Italien ist sowas leichter.
Marmelade machen kommt mir immer wie viel Zeitaufwand vor, besonders wenn man nicht so der wahnsinns Marmeladenfan ist.
Der Heilfaktor verschiedener Pflanzen dürfte recht bemerkenswert sein, allerdings liest man im Netz dazu so viel Käse, dass ich mich dafür kaum interessiere. Mir gehts nicht darum, mich von den Konzernen loszureißen und als Eremit zu leben oder mich auf die Heilkräfte der Natur zu verlassen, sondern einfach nur darum, irgendwas schmackhaftes und unschädliches aus Kram herzustellen, der draußen so rumwächst, am liebsten aus etwas, dass man nicht unbedingt mehr kennt oder nutzt. Vintage-Pflanzen-Hacking oder so
Ich probiere mich ja immer wieder daran, weil ich vor einiger Zeit bemerkt habe, was vor der Tür alles wächst, was man heute gar nicht mehr als Essbar kennt (bzw wenn doch, dann weiß man nicht wie und wann man das Zeug verzehrt).
Brombeeren kennt man ja (die wird man nie wieder los, wenn die einmal im Garten sind), die Beeren (bzw. Sammelsteinfrüchte) sind köstlich. Aber aus den jungen Trieben/ Blättern kann man wohl sehr gut schmeckende Tees zubereiten. Aus den Früchten lässt sich natürlich Marmelade, aber auch Obstlikör herstellen.
Hagebutten kennt auch jeder, die wachsen oft zwischen Feldern und an Waldrändern. Die Früchte sind etwas problematisch, weil sich zwischen den Kernen kleine Haare befinden, die einen starken Juckreiz auslösen können. In Früchtetee ist oft Hagebutte drin, heute hab ich mal selber versucht Tee draus zu machen, einfach eine handvoll gepflückt, halbiert und mit einer Tasse Wasser im Topf erhitzt und mit dem Löffel etwas zerdrückt. Dann durch einen Teefilter abgegossen (die Härchen dürften im Mund gut prickeln...). Hat richtig super geschmeckt, vor allem wesentlich frischer als aus dem Supermarkt! Hagebutten enthalten wohl mehr Vitamin C als Zitronen (2-10x so viel), also durchaus lohnenswerte Früchte. Zu Marmelade lassen die sich auch verarbeiten. Für Tees sollte man die Hagebutten angeblich besser trocknen, um den Geschmack zu verstärken.
Die Kerne geben getrocket wohl einen angenehmen Vanilleduft ab und können als Raumerfrischer genutzt werden.
So, jetzt gehen wir mal aus der Komfortzone: Kornelkirschen. Komische längliche Beerendinger, die irgendwie potentiell giftig aussehen. Der Baum/ Strauch blüht knatschgelb und schon recht früh im Jahr. Die Kornelkirsche ist ein Allzweckgewächs: Die Beeren sind nahrhaft und extremst(!) lecker wenn sie reif sind, schmecken angenehm süß und fruchtig. Reif sind sie, wenn sie dunkelrot sind und abfallen, sobald man sie anfasst. Womit man beim Problem wäre: Wenn die Dinger reif sind, fallen sie bei stärkerem Wind ab. Ernten ist also irgendwie immer leicht kompliziert. Man kann aus den Früchten Marmelade, Tee oder Muß herstellen. Unreife Früchte (die, die nicht abfallen) schmecken unglaublich sauer. Früchte die noch leicht grün sind, lassen sich wohl in Essig einlegen und als Olivenersatz essen (wenn das Internet nicht lügt, haben das schon die Römer gemacht). Die Kerne wurden früher als Kaffeeersatz genutzt und geben dem Gebräu eine leichte Vanillenote. Zudem eigenen sie sich für Wärmekissen. Das Holz ist das härteste in Europa heimische Holz, wer also einen Spazierstock oder eine Lanze braucht, go for it. Die Rinde kann man auch für Tee nutzen.
Meine nächsten Experimente werden wohl mit Weißdorn und Schlehen gemacht. Weißdorn sieht auch tendenziell giftig aus, schmecken tun die Früchte nach ersten Tests hauptsächlich nach nix und mehlig (weswegen sie wohl zu Notzeiten auch schon als Mehlersatz dienten). In Tee sollen sie aber sehr schmackhaft sein (ebenso wie Blüten und junge Blätter). Schlehen schmecken eher sauer (wobei die leckere Pflaume wohl aus Schlehen und Mirabellen zusammengekreuzt wurde), aber damit lässt sich ganz köstlicher Obstlikör, genauer Schlehenfeuer/Schlehengin oder wie man in England sagt: Sloe Gin herstellen. Auf der Insel ist das Zeug der absolute Renner zur Winterzeit.
Die üblichen verdächtigen sind natürlich Kirschen, Äpfel, Pflaumen, Mirabellen etc. aber da weiß man ja im allgemeinen, wie die aussehen und was man damit anstellen kann.
Habt ihr schonmal mit eher ausgefallenen Früchten oder Pflanzenteilen irgendwas leckeres hergestellt? Wars lecker oder eher ging so? Habt ihr Tipps? Ich habe prinzipiell keine Ahnung und mische momentan nur Obst mit Wasser und mach es heiß

Wüsstet ihr, wie man Obst effizient trocknen kann? Bei Tipps aus dem Netz wie: "Für Stunden oder Tage in den Ofen legen, Tür offen lassen und anschalten" rollen sich mir die Zehennägel. Größere Energieverschwendung kann ich mir nur schwer vorstellen. In Italien ist sowas leichter.
Marmelade machen kommt mir immer wie viel Zeitaufwand vor, besonders wenn man nicht so der wahnsinns Marmeladenfan ist.
Der Heilfaktor verschiedener Pflanzen dürfte recht bemerkenswert sein, allerdings liest man im Netz dazu so viel Käse, dass ich mich dafür kaum interessiere. Mir gehts nicht darum, mich von den Konzernen loszureißen und als Eremit zu leben oder mich auf die Heilkräfte der Natur zu verlassen, sondern einfach nur darum, irgendwas schmackhaftes und unschädliches aus Kram herzustellen, der draußen so rumwächst, am liebsten aus etwas, dass man nicht unbedingt mehr kennt oder nutzt. Vintage-Pflanzen-Hacking oder so

I'm sorry, Dave. I'm afraid I can't do that.