Grade wieder ne interessante Diskussion bei ner
Samsung 840 Series 500GB gelesen:
Verwirrung ob Samsungs Produktbezeichnungen
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Ds269 schrieb:
Samsung 830 => Normaler MLC Speicher, im Test ca. 10.000 Schreibvorgänge
Samsung 840 => Billiger TLC Speicher, im Test ca. 2700 Schreibvorgänge
Samsung 840 Pro => Normaler MLC Speicher und eine auf 5 Jahre erweiterte Garantie, etwas schneller als die ohne Pro
Samsung EVO => Nachfolger der 840 ohne Pro, verbesserte Software mit der sich die 1GB+ Schreibraten erzielen lassen
Sofern du nicht beim Videoschnitt täglich mehrere 100GB durch die Gegend schubst kannst du dir die Pro Version sparen. Ich selbst habe die 830er in der 256 GB Version.
dpsonline schrieb:
Die normale 840 kannst du eigentlich gleich mal außen vor lassen, denn das ist ein Auslaufmodell welches von Samsung nicht mehr produziert wird und gerade vom Markt verschwindet. Die gibt es nur noch als nicht ganz so attraktives Schnäppchen, denn der Nachfolger besitzt das bessere Preis- Leistungsverhältnis.
Die 840 wird von der 840 EVO abgelöst, die nahezu das gleiche kostet und mit ihrer neuen Cache-Strategie in vielen Situationen deutlich schneller ist als die alte 840. Man sollte aber wissen, dass der Cache keine Wunder vollbringen kann und nur in gewissen Situationen auch permanente Vorteile bringt. Die 840 EVO ist ansonsten wie eine 840 aufgebaut, nur dass die Strukturbreite der NANDs mit 19 nm etwas geringer ist als bei der 840 (21 nm) und diese daher nicht ganz so belastbar sind. Das versucht man mit einer 3-fach-Cache Strategie aufzufangen.
Dazu hat die EVO einen LPDDR2-Cache (Low Power DDR2) Cache zur Verfügung, der je nach Modell zwischen 256 MB und 1 GB groß ist.
Zusätzlich verfügt nur die EVO über einen "TurboWrite" SLC-Schreib-Cache.
Es werden dafür, je nach Modell, zwischen 9 GB und 32 GB TLC-NAND (Triple-Level-Cell, 3 Bit/Zelle) geopfert und diese nur im SLC-"Modus" (Single-Level-Cell, 1Bit/Zelle, aber keine echten SLC!) betrieben um Daten schneller entgegen nehmen zu können. Dieser Cache könnte sich aber in Bezug auf die Häufigkeit der Beschreibbarkeit evtl. als Schwachpunkt herausstellen. Da beim Cache immer wieder die gleichen Zellen beschrieben werden und der Cache permanent in Benutzung ist, könnten hier die max. möglichen Schreibzyklen schon früher erschöpft werden als es bei den normalen Speicherzellen der Fall ist. Es gibt da keine Langzeit-Erfahrungswerte mit derart kastrierten und vergewaltigten TLC-NANDs.
Samsung Rapid-Mode (nur für Windows-Betriebssysteme!)
Beim Rapid-Mode handelt es sich um die NVELO Dataplex Cache Software. Der Rapid-Mode kann ab der Samsung Magician Software Ver. 4.2.1 aktiviert werden und unterstützt derzeit nur eine "einzige" EVO im System (soll angeblich in späteren Versionen auch die 840 Pro unterstützen). Es wird dazu im System max. 1 GB Hauptspeicher und ein Thread bzw. ein Core des Prozessors verwendet. Der Inhalt des Caches bleibt bei einem Neustart erhalten da dieser parallel auf der SSD gespeichert wird. Sollte Windows den Hauptspeicher selbst benötigen wird der Rapid-Cache geleert und so lange deaktiviert.
Es handelt sich hier mehr oder weniger um eine der SSD vorgeschaltete dynamische RamDisk, deren Geschwindigkeit ganz von der Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers abhängt. In aktuellen Systemen (SATA-III, DDR3-1600) kann man mit ungefähr 1100 MB/s rechnen, in älteren Systemen (SATA-II, DDR2-800) mit knapp 600 MB/s. Das liegt jeweils deutlich über den nativen Controller-Geschwindigkeiten, ist aber bei "größeren" Transfers von und zur SSD nur beschränkt sinnvoll und dann auch nur kurzfristig wirksam. Große "einzelne" Dateien wie z.B. Filme werden deswegen auch vom Rapid-Cache erkannt und direkt durchgewunken. Am besten funktioniert solch ein Cache mit kleinen Datenmengen, die immer wieder benötigt werden, wie z.B. Betriebssystem-Dateien, ungeeignet ist das aber für das ständige Schaufeln von großen Datenmengen.
Wenn die EVO aber alle Caches voll hat und immer noch neue Daten zum Schreiben bekommt bricht die Datenübertragungsrate auf das deutlich schlechtere Niveau einer alten SSD 840 ein, bis sich die Caches entleert haben und wieder bereit sind.
Das alles hat die 840 Pro nicht nötig, die hat immer gleichmäßig performante Übertragungsraten und kann diese auch permanent durchhalten. Mag sein, dass in einigen Tests und Benchmarks die EVO teils leicht besser abschneidet, aber das ist sofort vorbei wenn man mal "richtig" Daten schaufelt, denn da ist die Pro unübertroffen. Zudem sind ihre MLC-NANDs um den Faktor 4 haltbarer als TLC-NANDs, weswegen Samsung hier auch problemlos 5 Jahre "beschränkte" Garantie geben kann, währen die EVO nur eine "beschränkte" 3-Jahres-Garantie hat.
Beschränkte Garantie bedeutet bei Samsung eine Abhängigkeit in Bezug auf die Höhe der auf eine SSD geschriebenen Datenmenge TBW (Total Byte Written). Wer also auf seiner SSD innerhalb der Garantiezeit mehr als die von Samsung zugelassene TBW geschrieben hat verliert die Garantie bereits vorher! Diese maximal zulässige Menge wird von Samsung nicht öffentlich kommuniziert, liegt aber sicherlich nicht unter den üblichen 40 GB pro Tag Betriebszeit, welche auch die Konkurrenz bietet.
Also wenn dir höhere Zuverlässigkeit, Beständigkeit sowie hohe Performance ohne Cache-Tricks, gepaart mit 5 Jahren Garantie rund 25% Aufpreis zur EVO wert sind, dann nimm die Pro. Nicht umsonst ist die Pro nach wie vor die Referenz.
Deine alte 830
(Anm. der Fragende hat so eine) ist übrigens der direkte Vorgänger der 840 "Pro", mit annähernd gleicher Qualität und Zuverlässigkeit, nur insgesamt etwas langsamer.