Überall redet man vom Klimawandel, Benzin kostet jede Woche 10 Cent mehr und auf der Autobahn gibt es kilometerlange Staus.
Da wäre es doch eigentlich naheliegend, den öffentlichen Nah- und Fernverkehr zu nehmen, oder?
Kein Stress, entspannt reisen, nebenher ein Buch lesen und sicher ankommen.
Schön liest sich das - die Realität sieht aber leider viel zu oft anders aus.
Ein Erfahrungsbericht:
Wieder war mein Auto in der Werkstatt, im 40 Kilometer entfernten Erlangen. Einen Leihwagen gab es diesmal nicht, macht nichts, dachte ich, da fahren ja auch Busse und Züge.
Um 13 Uhr wollte ich mein Auto abholen, da ich es hasse zu spät zu kommen, stand ich um 11 Uhr bereits an der Bushaltestelle.Abfahrtszeit des Busses laut Fahrplan: 11.07 Uhr.
Tatsächlich kam der Bus dann um 11.14 Uhr an. Ich stieg etwas durchgefroren ein, zeigte meinen Studentenausweis vor, der mich zur kostenlosen Busnutzung berechtigt.
Die Fahrt in die Stadtmitte zum Busbahnhof verlief ereignislos, meinen Anschlussbus zum Bahnhof hatte ich aber verpasst. Nach etwa 10 Minuten kam der nächste und ich stieg ein.
"Is die Karte denn noch gültig?" bekam ich sofort vom Busfahrer zu hören.
"Bis Februar 2011" antwortete ich.
"Ja eben. Wo wollen sie denn hin?" "Wir haben doch 2010." "Willst du mich verscheißen oder was? Steig ein, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!"
Ganz verstanden hatte ich das Problem des Fahrers nicht, wollte mich aber angesichts dessen dass der Zug bereits in 10 Minuten fahren sollte auch nicht mit dem offensichtlich im falschen Jahrzehnt lebenden Busfahrer anlegen.
Am Bahnhof hatte ich noch 5 Minuten bis zur planmäßigen Abfahrt. Ich ging zum Fahrkartenautomaten, gab den Zielbahnhof ein und war etwas überrascht als der Automat 6,80 € für die kurze Strecke haben wollte.
Nun gut, Kleingeld hatte ich keins dabei aber immerhin einen 20er - damit fütterte ich den Automaten - und bekam den Schein sofort zurück. Maximal 10 Euroscheine wollte der Automat annehmen. Ich fluchte, versuchte es bei einem anderen Automaten - Fehlanzeige.
Beim Bäcker wollten sie mir den 20er nicht wechseln - nur wenn ich etwas kaufen würde, hieß es.
Darauf hatte ich wirklich keine Lust, außerdem sollte der Zug in 3 Minuten abfahren. Im Schreibwarenladen nebenan war man dann so nett mir mein Geld zu wechseln und ich kam endlich an meinen Fahrschein. Als ich auf den Bahnsteig stürzte, genau zur Abfahrtszeit, war noch kein Zug zu sehen.
Fünf Minuten später wurde der Ausfall meines Zuges bekannt gegeben. "Technische Probleme" so die Lautsprecherdurchsage.
Der nächste Zug sollte 10 Minuten später eintreffen, leider galt mein Fahrschein nicht für den IC der deutschen Bahn.
Also wartete ich ein Gleis weiter auf den nächsten Regionalzug, der 20 Minuten später fahren sollte. Mit mir warteten, wie konnte es anders sein, eine Horde Fupballfans. "Allee, Allee, Allee, Allee, Allee... eine Straße, viele Bäume, ja das ist eine Allee...". Der Ohrwurm sollte mich den restlichen Tag begleiten.
Weit unangenehmer war aber die - offenbar ungebremste - Durchfahrt eines Güterzuges an unserem Gleis. Der Eisregen von den Wagons brachte die Wartenden vereinzelt zum Heulen - es tat wirklich sauweh. Was sich die deutsche Bahn bei der Aktion dachte, weiß ich nicht.
Letzten Endes kam der RE dann doch mit 10 Minuten Verspätung und ich verließ endlich Bamberg. Die Fahrt verlief ereignislos bis zum Erlanger Bahnhof. Nachdem es nun bereits 12.50 Uhr war, war ich so gut wie zu spät.
Ich durchquerte den Bahnhof im Laufschritt und fand den Bus mit der Nummer 297 direkt vor dem Bahnhof.
"Fahren sie zur Haltestelle Am Hafen?" fragte ich. Der Busfahrer bejahte das, ebenso wie die Frage ob mein Zugticket auch für den Bus galt.
Erleichtert setzte ich mich.
Wir fuhren recht lange und die Gegend blieb mir unbekannt. Schließlich stand ich auf und fragte den Busfahrer wann wir denn ankämen.
"Ankommen? Wo?"
"Na an der Haltestelle Am Hafen!"
"Am Hafen? Da fahren sie aber in die falsche Richtung!"
Die Tatsache dass ich ihn extra gefragt hatte half nichts, ich musste mit bis zur Endstation fahren, dann den Weg zum Bahnhof zurück und dann weiter bis zu meinem Ziel - mit etwa einer Stunde Verspätung kam ich nach 3 Stunden an. Mein Auto brauchte für den Rückweg 20 Minuten - mit kurzer Pause bei Mc Donalds.
Da wäre es doch eigentlich naheliegend, den öffentlichen Nah- und Fernverkehr zu nehmen, oder?
Kein Stress, entspannt reisen, nebenher ein Buch lesen und sicher ankommen.
Schön liest sich das - die Realität sieht aber leider viel zu oft anders aus.
Ein Erfahrungsbericht:
Wieder war mein Auto in der Werkstatt, im 40 Kilometer entfernten Erlangen. Einen Leihwagen gab es diesmal nicht, macht nichts, dachte ich, da fahren ja auch Busse und Züge.
Um 13 Uhr wollte ich mein Auto abholen, da ich es hasse zu spät zu kommen, stand ich um 11 Uhr bereits an der Bushaltestelle.Abfahrtszeit des Busses laut Fahrplan: 11.07 Uhr.
Tatsächlich kam der Bus dann um 11.14 Uhr an. Ich stieg etwas durchgefroren ein, zeigte meinen Studentenausweis vor, der mich zur kostenlosen Busnutzung berechtigt.
Die Fahrt in die Stadtmitte zum Busbahnhof verlief ereignislos, meinen Anschlussbus zum Bahnhof hatte ich aber verpasst. Nach etwa 10 Minuten kam der nächste und ich stieg ein.
"Is die Karte denn noch gültig?" bekam ich sofort vom Busfahrer zu hören.
"Bis Februar 2011" antwortete ich.
"Ja eben. Wo wollen sie denn hin?" "Wir haben doch 2010." "Willst du mich verscheißen oder was? Steig ein, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit!"
Ganz verstanden hatte ich das Problem des Fahrers nicht, wollte mich aber angesichts dessen dass der Zug bereits in 10 Minuten fahren sollte auch nicht mit dem offensichtlich im falschen Jahrzehnt lebenden Busfahrer anlegen.
Am Bahnhof hatte ich noch 5 Minuten bis zur planmäßigen Abfahrt. Ich ging zum Fahrkartenautomaten, gab den Zielbahnhof ein und war etwas überrascht als der Automat 6,80 € für die kurze Strecke haben wollte.
Nun gut, Kleingeld hatte ich keins dabei aber immerhin einen 20er - damit fütterte ich den Automaten - und bekam den Schein sofort zurück. Maximal 10 Euroscheine wollte der Automat annehmen. Ich fluchte, versuchte es bei einem anderen Automaten - Fehlanzeige.
Beim Bäcker wollten sie mir den 20er nicht wechseln - nur wenn ich etwas kaufen würde, hieß es.
Darauf hatte ich wirklich keine Lust, außerdem sollte der Zug in 3 Minuten abfahren. Im Schreibwarenladen nebenan war man dann so nett mir mein Geld zu wechseln und ich kam endlich an meinen Fahrschein. Als ich auf den Bahnsteig stürzte, genau zur Abfahrtszeit, war noch kein Zug zu sehen.
Fünf Minuten später wurde der Ausfall meines Zuges bekannt gegeben. "Technische Probleme" so die Lautsprecherdurchsage.
Der nächste Zug sollte 10 Minuten später eintreffen, leider galt mein Fahrschein nicht für den IC der deutschen Bahn.
Also wartete ich ein Gleis weiter auf den nächsten Regionalzug, der 20 Minuten später fahren sollte. Mit mir warteten, wie konnte es anders sein, eine Horde Fupballfans. "Allee, Allee, Allee, Allee, Allee... eine Straße, viele Bäume, ja das ist eine Allee...". Der Ohrwurm sollte mich den restlichen Tag begleiten.
Weit unangenehmer war aber die - offenbar ungebremste - Durchfahrt eines Güterzuges an unserem Gleis. Der Eisregen von den Wagons brachte die Wartenden vereinzelt zum Heulen - es tat wirklich sauweh. Was sich die deutsche Bahn bei der Aktion dachte, weiß ich nicht.
Letzten Endes kam der RE dann doch mit 10 Minuten Verspätung und ich verließ endlich Bamberg. Die Fahrt verlief ereignislos bis zum Erlanger Bahnhof. Nachdem es nun bereits 12.50 Uhr war, war ich so gut wie zu spät.
Ich durchquerte den Bahnhof im Laufschritt und fand den Bus mit der Nummer 297 direkt vor dem Bahnhof.
"Fahren sie zur Haltestelle Am Hafen?" fragte ich. Der Busfahrer bejahte das, ebenso wie die Frage ob mein Zugticket auch für den Bus galt.
Erleichtert setzte ich mich.
Wir fuhren recht lange und die Gegend blieb mir unbekannt. Schließlich stand ich auf und fragte den Busfahrer wann wir denn ankämen.
"Ankommen? Wo?"
"Na an der Haltestelle Am Hafen!"
"Am Hafen? Da fahren sie aber in die falsche Richtung!"
Die Tatsache dass ich ihn extra gefragt hatte half nichts, ich musste mit bis zur Endstation fahren, dann den Weg zum Bahnhof zurück und dann weiter bis zu meinem Ziel - mit etwa einer Stunde Verspätung kam ich nach 3 Stunden an. Mein Auto brauchte für den Rückweg 20 Minuten - mit kurzer Pause bei Mc Donalds.